Hallo, heute möchte ich ein Thema ansprechen, das mir sehr am Herzen liegt. Meine Diagnose war ein Ohrspeicheldrüsen Tumor, genauer gesagt der Warthin Tumor!
Wie habe ich festgestellt das etwas nicht in Ordnung ist?! Ich hatte letztes Jahr im Dezember eine dicke, fette Angina und meine Lymphknoten waren beidseitig stark geschwollen. Die linke Seite hat sich nach über einem Monat zurück gebildet. Zuerst dachte ich mir nichts schlimmes, als dann die Monate vergingen und keine Veränderung zu sehen war, änderte sich meine Meinung und ich ging Ende April zum ersten Mal zum Arzt.
Ich bin von Mai bis Juli von einem Arzt zum nächsten geschickt worden. Nach dem MRT, sollte ich ein Blutbild machen um eine Systemerkrankung auszuschließen. Gesagt, getan. Ich hab zwischenzeitlich jede Menge Antibiotika bekommen, da man vermutet hat es handelt sich um eine heftige Entzündung. Um genau zu sein habe ich 24 Tage Antibiotika eingenommen, innerhalb von 2 Monaten (2x 10 Tage und dazwischen 4 Tage) Mein Hausarzt kümmerte sich dann um einen „zeitnahen“ Termin in der Uniklinik München Rechts der Isar.
Zuerst wurde mein Kehlkopf untersucht, anschließend erfolgte ein Ultraschall und dann die Stanzbiopsie. Das Ergebnis habe ich nach 8 Tagen erhalten und durfte meinen Op Termin ausmachen. Im Sprechzimmer lief es so ab. Sie haben einen Ohrspeicheldrüßentumor, warten Sie bitte kurz, ich hol ihre Akte und mit der melden sie sich zur Op an. Alles Gute. Ich verstehe das viel los ist in der Uniklinik und jede Menge Patienten dort sind die ebenfalls behandelt werden, dennoch hätte ich mir ein wenig mehr Informationen gewünscht!
In meinem Fall war die Aufklärung von Ärzten leider nicht so gut – bis gar nicht erfolgt. Sei es vom HNO Arzt, der Nuklearmedizin bis hin zum Krankenhaus. Die Diagnose zu erhalten war ein großer Schock für meine Familie, Freunde und mich. Es gehen einem so viel Dinge durch den Kopf…
Die Wartezeit von 5 Wochen bis zur Operation waren schlimm. Ich habe in der Zeit ganz viele Gefühlslagen durchlebt. Ungewissheit, Anspannung, Schlafprobleme, Alpträume, Panikattacken, Ängste waren einige davon. Ich kann es gar nicht in Worte fassen, was ich da durch gemacht habe.
Die Ungewissheit kam daher dass keine Aufklärung stattfand. So habe ich mich ans Googeln gemacht. Bitte tu das nicht, es macht alles nur noch schlimmer! Ich habe mir sogar ein 3-minütiges Video von der Op angesehen. Die Berichte was man sonst so zu lesen bekam, waren das Horror Szenario schlecht hin.
Zu den Ängsten will ich etwas ausholen, damit man es besser versteht. Ich hatte zuvor schon 2 Operationen mit Vollnarkose und habe beide überhaupt nicht vertragen. Es ging mir nach dem aufwachen richtig schlecht. Von Schüttelfrost angefangen, frieren, zittern, Übelkeit bis hin zum Erbrechen habe ich alles durchgemacht. Das volle Programm und das vergisst man nicht. Somit kamen dann noch die Alpträume dazu und die schlaflosen Nächte.
Mir sind so viele Sachen durch den Kopf gegangen. Ich habe versucht mich mit Meditation, Baldrian und Schlaftees durch die Nächte zu bringen. Das hat mir schon etwas geholfen, aber dennoch war es sehr anstrengend. Tagsüber war ich auch nur mit diesem Thema beschäftigt.
Kurz vor der Op war dann endlich mein Termin in der Klinik zum Vorgespräch und Anästhesie Gespräch. Danach ging es mir viel besser und ich habe endlich die Informationen bekommen die für mich relevant waren. Unglaublich was das ausgemacht hat! Ich habe erfahren das so eine Operation 3-4x die Woche stattfindet und somit schon zur Routine in diesem Krankenhaus ist.
Ich möchte Dir Mut machen und deine Ängste nehmen. Das ist einer der Gründe warum ich diesen Beitrag hier schreibe. Du bist nicht allein mit der Diagnose! Es geht noch ganz vielen anderen Menschen so! Die Technik in der Medizin ist ganz weit vorne!
Ich habe die Operation sehr gut überstanden. Das allererste Mal in meinem Leben war die Vollnarkose ein voller Erfolg und ich bin ganz normal aufgewacht, dank der guten Anästhesie. Ich hatte sogar so eine Energie, das war richtig verblüffend. Am Abend hat es nachgelassen und der Schmerz war deutlich zu spüren. Klar, dass das eingetroffen ist, aber ich bekam gute Schmerzmittel mit denen es erträglich war.
Nach 3 Tagen hat sich ein Taubheitsgefühl entwickelt, was von Woche zu Woche besser wird. Man hat mir erklärt, dass das bis zu 6 Monaten dauern kann. Ich gehe fleißig zur Ergo Therapie die mir ungemein hilft.
Man benötigt nach dem Warthin Tumor keine weiteren Untersuchungen. Er war 4 cm groß, aber zum Glück gutartig und konnte problemlos entfernt werden. Es geht von Tag zu Tag aufwärts und ich bin so froh alles hinter mir zu haben!
Mach Dir Bitte keine Sorgen, die Ärzte wissen ganz genau was sie machen und Du wirst sehen dass das Ganze gut ausgeht. Ich weiß, leichter gesagt als getan. Du wirst Dich an meine Worte erinnern und das gleiche denken.
Wenn Du Fragen hast, schreibe mir sehr gerne in die Kommentare. Ich möchte vom ganzen Herzen helfen wo ich kann, da der Weg bis dahin wirklich kein leichter für mich war. Ich wäre froh gewesen wenn jemand seine Erfahrungen mit mir ausgetauscht hätte.
Deine Ina
Schreibe einen Kommentar
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.